Interview mit einer Sprengstoffhundeführerin

Ein eingespieltes Team mit dem Sprengstoffspürhund!

Aktuell hat First Class Security® schon vier Teams in ganz Deutschland im Einsatz. Auch Corinna bildet zusammen mit ihrem ausgebildeten Sprengstoffspürhund ein eingespieltes, gutes Team! Wir haben ihr ein paar Fragen zur Arbeit mit dem Sprengstoffspürhund gestellt.

Sie sind Hundeführerin für Sprengstoffspürhunde. Wie kommt man dazu?

Corinna: Wie kommt man dazu? In dem man schon immer mit Hunden zu tun hatte im Leben, Spaß an der Arbeit mit Hunden hat und dann auch noch einen Mann hat, der sagt: „Wir arbeiten jetzt noch mit Sprengstoffspürhunden in unserer Firma“. So kommt man dann dazu, Sprengstoffspürhundeführerin zu werden, in meinem Fall.

Gut, etwas konkreter gesagt: Nur weil man Spaß an der Arbeit mit Hunden hat, dies ist eine schöne Voraussetzung…

Corinna: Ja.

…aber am Ende des Tages kann ja nicht jeder einfach einmal so Sprengstoffhundeführer werden. Die Frage ist: Wie sieht denn die Ausbildung dazu aus?

Corinna: Man braucht dazu einen geeigneten Hund. Dieser muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Die größte ist der Spiel- und Beutetrieb sowie ein guter Geruchssinn. Der Hund muss eine sehr gute Nase haben. Auch Ausdauer usw. Wenn man solch einen Hund dann gefunden hat, geht man zur Ausbildung, zum Fachmann. Dort wird man dann zusammen mit dem Hund ausgebildet, zum Team. Man bekommt beigebracht verschiedene Sprengstoffe zu finden und anzuzeigen. Und das alles ist ein etwas längerer Prozess, das dauert.

Wie lange dauert solch eine Ausbildung am Ende?

Corinna: Immer für den Hund und den Mensch, gut zwei Monate. Gute zwei Monate.

Reagiert der Hund nach der Ausbildung auf sein Spielzeug oder auf die Sprengstoffarten?

Corinna: Über das Spielzeug erhält der Hunde die Verknüpfung zu den verschiedenen Sprengstoffen. Dies bekommt der Hund beigebracht. Der Hund sucht nicht den Sprengstoff, sondern sein Spielzeug. Wenn der Hund den Sprengstoff ordentlich angezeigt hat, dann erhält der Hund sein Spielzeug zur Bestätigung. Das Spielzeug wird gesucht!

Es muss ja auch immer wieder reaktiviert werden. Muss dies täglich trainiert werden, oder wie muss man es sich vorstellen?  

Corinna: Also wir hier in der Firma, wir bei first class zollservice, üben es sowieso täglich an der Fracht. Aber man muss es mindestens einmal in der Woche trainieren, würde ich behaupten. Einüben, immer wieder und wieder üben. Jedoch bei uns in der Firma ist dies ohnehin immer täglich der Fall.

Wenn ich jetzt Sie, oder besser das Team, buchen würde. Wie sieht vor der Ablauf aus?

 Corinna: Wir kommen zum Kunden. Dann schaue ich mir, oder jeder Hundeführer, erst einmal alleine die Begebenheiten an. Was ist ab zu suchen? Sind noch Leute vor Ort? Die müssen dann erst einmal noch entfernt werden. Wenn die Begebenheiten kontrolliert sind wird direkt der Hund geholt und angespielt, nach einem eingeübten Ritual. Dann sucht der Hund und findet hoffentlich nichts, weil nichts da ist. Zwischendurch bekommt der Hund aber immer wieder eine Bestätigungslage versteckt, wo der Hund dann etwas findet und sein Spielzeug bekommt.

Abschließend noch: Sie haben ja von dem Team aus Hundeführer und Sprengstoffspürhund gesprochen. Hat man als ausgebildeter Hundeführer einen oder mehrere Hunde im Umgang?

 Corinna: Als Hundeführer, wenn man die Luftfracht absucht, beim LBA, darf man nur zwei Hunde führen. Ein Hund hat einen Hundeführer, aber der Hundeführer darf bis zu zwei Hunde führen. Allein wenn man Luftfracht absucht… Macht man es auf Events oder Veranstaltungen, so denke ich, könnte man als Hundeführer auch mehrere Hunde führen. Es wäre kein Problem. (SW)